von Jessica Morlock
Wie dekoriert ihr euren Weihnachtsbaum? Wahrscheinlich mit Weihnachtskugeln, Sternen und Lichterkette, oder? In der Ukraine sieht das etwas anders aus. Hier darf ein Spinnennetz am Weihnachtsbaum auf gar keinen Fall fehlen. Der Brauch geht auf eine alte Geschichte zurück.
Die Geschichte handelt von einer alten Frau, sie war sehr arm, aber immer steht’s gütig und hilfsbereit gegenüber ihren Mitmenschen. Einen Abend vor Weihnachten hatte sie ihren Baum immer noch nicht geschmückt, sie hatte einfach nicht die finanziellen Mittel sich Schmuck, für ihren Baum leisten zu können. So ging sie schlafen, traurig darüber wie kahl und stumpf der Weihnachtsbaum in ihrer kleinen Stube aussah. Doch als sie am nächsten Morgen aufwachte, konnte sie ihren Augen kaum trauen. Ihr trister schmuckloser Baum, glänzte und funkelte plötzlich an jeder seiner Nadeln. Jeder Zweig war mit feinen Spinnenweben überzogen, die silbern um die Wette schienen und durch das reflektierende Licht wie Glasperlen und Seidenfäden zu wirken schienen. Die Frau war überglücklich und erzählte jedem in ihrem Dorf von dem Wunder. Die Leute kamen zu ihr, um den von Spinnen gewebten Weihnachtsschmuck mit eigenen Augen zu sehen. Jeder brachte Speisen und Getränke mit und so kam es, dass sich das ganze Dorf bei der armen Frau versammelte und sie gemeinsam ein großes Weihnachtsfest feierten.
Seitdem gilt es in der Ukraine als Brauch eine Spinnwebe an seinen Weihnachtsbaum zu hängen. Heutzutage natürlich nur synthetische Spinnenweben. Zudem soll es Glück bringen, findet man eine echte Spinnwebe oder eine echte Spinne an seinem Weihnachtsbaum. Also erschreckt euch nicht, sollte ihr dieses Weihnachten Besuch von einem sechsbeinigen Gast bekommen, es ist schließlich nur ein Glücksomen.