Im zu Ende gehenden Jahr 2016 ist ja nichts wirklich Erwähnenswertes passiert.

Es könnte mal wieder ein Präsident gewählt werden, findet ihr nicht?

Nun stellen sich Politiker, Analysten und die AstroTV-Wahrsagerin, die die Schicksale ganzer Familien aus einem Räucherstäbchen liest, natürlich eine Frage: Was bringt 2017? Welche politischen Überraschungen wird es geben? Welche Affären werden aufgedeckt? Wird die Wissenschaft endlich den Durchbruch im Bereich der künstlichen Intelligenz schaffen? Wer zieht ins Dschungel-Camp?
Niemand weiß das, allerdings hat die AstroTV-Dame bestimmt schon ein „ganz starkes Gefühl“. Die VielSeitig ist leider nicht ausreichend vernetzt, um globale Entwicklungen vorherzusagen. Aber an der HdM, da kennen wir uns aus, und wagen eine nicht ganz ernst gemeinte Prognose…


Januar

Pünktlich drei Wochen vor Beginn der Klausurenphase wird die Lernwelt geschlossen. Im hinteren Teil des Raumes wurde eine seltene Spinnenart in der Zwischendecke gefunden (die „glücklichen“ Finderinnen, einige OMM-Ersties, stehen noch unter Schock). Da die Arachnida Printera auf der Liste der bedrohten Arten steht, ist es laut Hochschulleitung untragbar, dass „lärmende Studierende“ die Ruhe und den Geruch von Druckerfarbe liebenden Tierchen beim Eierlegen stören. In den darauffolgenden Wochen floriert vor dem Haupteingang ein spontan gegründetes Unternehmen einiger AVM-Studenten, die Klapptische und -stühle zu günstigen Raten stundenweise vermieten.

Februar

Nachdem die Unternehmungen von „Klappt schon!“, dem Möbelverleih-Startup, in Androhung einer saftigen Klage durch den Brandschutzbeauftragten der HdM nach nur einem Monat ein jähes Ende finden, geht die eigentliche Klausurenphase vergleichsweise reibungslos über die Bühne. Neben einigen stressbedingten Zusammenbrüchen und der ausgebuchten Burn-Out-Präventionsberatung resümiert die Prüfungsverwaltung einen erfolgreichen Prüfungszeitraum.

März

Die vorlesungsfreie Zeit lässt die HdM wie ausgestorben wirken. Lediglich einer kleinen Gruppe Studierender, die sich in der Klausurenphase im Keller des Baus N8 häuslich eingerichtet hatte, gefällt es in ihrem Domizil so gut, dass sie spontan entscheidet, ihren Urlaub vor Ort zu verbringen. Die Vaihinger Pizzadienste ziehen bei ihrer ersten Quartalssitzung eine positive Bilanz.

April

Kaum ist das Sommersemester einige Tage alt, fällt der Verwaltung auf, dass sie Raumsituation noch immer „nicht zufriedenstellend“ ist. Die Gruppe von PMM-Studierenden, deren Stundenplan täglich Vorlesungen in P001 (dem Parkplatz gegenüber der Hochschule) vorsieht, findet bei der Beschreibung drastischere Worte. In der nächsten Versammlung wird deshalb der Bau eines erweiternden Erweiterungsbaus beschlossen, dessen Kosten mit 3,4 Millionen Euro veranschlagt werden. Für dieses „stattliche Sümmchen“  – so der hinzugezogene, unabhängige Finanzberater – bietet dieser aber auch ganze vier neue Räume für Gruppengrößen zwischen fünf und 15 Personen. Da die Formen rund und kubisch schon vergeben sind, präsentiert das beauftragte Architekturbüro Plan, Los & Partner hierfür einen dreieckigen Entwurf, der bei der nächsten Versammlung einstimmig angenommen wird.

Mai

Nach einem anhaltenden Winter sind nun endlich wieder die Außensitzplätze beim Eat’n’Talk nutzbar. Die Freude der Studierenden währt allerdings nur kurz, da sich herausstellt, dass die Haustechnik das erste sommerliche Wochenende für eine groß angelegte Anstreichaktion genutzt hatte. Der benutzte Imprägnier-Lack, Marke „Slow but Steady“, ist auch zwei Wochen später immer noch nicht trocken und ruiniert die neu gekauften Sommeroutfits vieler Studentinnen. Ende Mai belaufen sich die Sachschäden auf 12.789,00 €, informiert die Sprecherin des neu gegründeten Komitees „Entschädigung kollateraler, eskalierender Lackschäden“ (kurz EKEL), von den psychologischen Auswirkungen ganz zu schweigen.

Juni

Kurz vor Ende des Semesters erfolgt eine moderate Preiserhöhung im Bistro an der HdM – nach Aussage des Betreibers war diese längst überfällig. Das vollwertige Tagesgericht kostet nun 18,50 €. Studierende beschweren sich zurecht: Der Weg zum Geldautomaten an der Universität werde auf Dauer einfach zu weit. Die Hochschule beschließt daher, den Buchrückgabe-Behälter im Foyer von N8 durch einen eigenen Geldautomaten zu ersetzen. Die Aktion findet durchgehend positive Resonanz unter den Studierenden.

Juli

Mit einer abermals ruhig verlaufenden Klausurenphase endet das Sommersemester. Alle Studierenden erhalten die Endabrechnung der VG Wort zum Bezahlen ihrer Skriptgebühren. Spitzenreiter Tino W. (Bibliotheks- und Informationsmanagement) kann seine Rechnung nach einem Gespräch mit seinem Bankberater und der Suche nach einigen Investoren unter dem Applaus von Kommilitonen Ende Juli bezahlen.
Und das war erst die erste Hälfte! Wir sind gespannt was uns im Wintersemester erwartet. Das können wir leider noch nicht prognostizieren, wenn ihr mehr wissen wollt, müsst ihr noch ein Semester warten – oder ihr fragt die Dame von AstroTV.

– Simon Kienzler