ich seh den sommer

als wär’s der herbst
alles grün,
das zur sonne gewandt
nur zu von der sonne verbrannt
das meer blassblau,
spühlt jeden abend abschaum
am strand zurückgelassen,
durch eingeölte menschenmassen

ich fühle leben unter meinen füßen
ich glaube, es wehrt sich
mit voller absicht
die wellenfront zerschlägt gestein entzwei,
doch der wald trägt seine narben
die bäume brennen lichterloh
ohje – wie schrecklich farbenfroh!

ich weiß nicht,
ob uns eine krieggegebene zeit
unser dasein vorgeigt,
ob uns ein fremder gott
unser leben entweiht,
oder, ob uns nur der sterbende kreislauf des ozeans bleibt.

selbst wenn der mond die sonne verschluckt
und die nacht ewige dunkelheit ausspuckt,
die art des geschehen,
sei macht oder übermacht der natur,
hauptsache ich bin dann bei dir,
wenn die zeit unsere herzen entzweit.

 

– Viva Alagicviva
Portrait © Felix Müller