Wie viele von meinen Freunden haben sich damals mit 14 heimlich auf die ersten Konzerte geschmuggelt und wie sehr habe ich sie beneidet. Tatsächlich habe ich mein erstes Konzert erst mit 17 besucht, aber seitdem bin ich ein absoluter Junkie geworden und möchte euch in dieser Reihe ein paar Bands vorstellen, die ich selbst schon ein paar Mal gesehen habe und die ich absolut empfehlen kann – aus verschiedensten Gründen: Manche liefern eine spektakuläre Show ab, andere überzeugen live mit verschiedenen Konzepten, die auf Alben nicht vertreten sind, wie beispielsweise einem kleinem Akustik Teil.
Die erste Band sind The Dead Daisies, die es noch gar nicht mal so lange gibt und die alle vorher in verschiedenen – sehr bekannten – Bands gespielt haben. Von den Gründungsmitgliedern aus dem Jahr 2012 ist nur noch Gitarrist David Lowy dabei, es gab viele Veränderungen der Bandstuktur. Momentaner Frontmann ist John Corabi, einstiger Sänger von Mötley Crüe. Des Australiers Markenzeichen auf Fotos: Der Mittelfinger. Rock’n’Roll eben.
Bassist Marco Mendoza dagegen ist eher der Womanizer der Gruppe und verteidigt diese Rolle mit entsprechendem Hüftschwung auf der Bühne und Bussis bei (vor allem weiblichen) Fans. Sein neuer bester Freund seit diesem Jahr scheint Drummer Deen Castronovo zu sein. Die zwei blödeln gern und viel rum, zum Beispiel beim Sightseeing in London oder beim „Hai beschwören“ in der Karibik, was natürlich alles für die Social Media Kanäle gefilmt wird – zur Belustigung der Fans.
Gitarrist Doug Aldrich hingegen ist bekannt als der „Golden Boy“: Goldene Gitarre, goldene Haare und goldene Finger. Damit hat er schon bei Whitesnake gespielt und seit 2016 auch bei den Dead Daisies. Zu Deutschland hat er eine besondere Beziehung, von dort kommt nämlich seine Frau! Und ein paar Worte hat er auch schon gelernt, freut sich auch immer wieder von Fans ein paar besonders lustige zu lernen.
v.l.: Marco Mendoza, David Lowy, John Corabi, Deen Castronovo, Doug Aldrich
Foto von Oliver Halfin (permission granted)
Dieses Jahr waren die Fünf schon zwei mal in Europa auf Tour und kommen auch im November und Dezember wieder. Am 15. Dezember findet ihr sie in Regensburg und am 16. Dezember in Frankfurt. (In Frankfurt werde ich auch dabei sein. ?)
Zuletzt habe ich die Jungs am 21. August in Aschaffenburg gesehen. Zu dem Zeitpunkt hatten sie gerade ein neues Konzept entwickelt: DaisyLand. Die ersten 50 Leute bekommen ein Bändchen und dürfen zuerst in den Club, wo die Band rund eine halbe Stunde Akustik spielt. Danach bleibt noch genug Zeit, um ein Bierchen mit ihnen zu trinken, ein paar Fragen zu stellen, die unter den Nägeln brennen oder natürlich für Autogramme oder Fotos. Danach ist der Einlass für die restlichen Besucher und ein Weilchen später gibt es das „reguläre“ Konzert. Der Vorteil von DaisyLand? Es gibt keine Vorband, die ja in den meisten Fällen nur wenige interessiert.
Foto vom 21. August in Aschaffenburg
Vorband waren die Dead Daisies selbst aber auch schon, zum Beispiel beim Hessentag 2016 in Herborn für die Hollywood Vampires. Dort habe ich die Jungs auch zum ersten Mal gesehen, damals noch mit Drummer Brian Tichy. Vorbands sind also nicht immer nur langweilig, um die Zeit bis zum Hauptact zu überbrücken, wenn der Funke zum Publikum überspringt, haben sie ein paar neue Fans gewonnen! Die oben erwähnten Hollywood Vampires werde ich euch in den kommenden Wochen auch noch vorstellen.
Das Konzert selbst lebt von den Konzepten des Hard Rocks und Classic Rocks der 80er. Gitarrensoli, Plektrons werden geworfen und natürlich steht eine Flasche Crystalhead Vodka stilecht in der Totenkopfflasche auf der Bühne. Wie man einem Publikum einheizt, das wissen die Daisies, schließlich touren sie den Großteil des Jahres und sind dieses Jahr auch schon das dritte Mal in Europa. Wenn ihr also einfach mal eine gute (und nicht zu teure) Rockshow im klassischen Sinne erleben wollt, schaut euch die Dead Daisies doch mal an!
https://www.youtube.com/watch?v=DOD02aoqU08
Franziska Anson