Jedes Jahr auf neue starten am 1. Dezember tausende Adventskalender. Von Schokoladenadventskalendern über Videoadventskalender bis hin zu 24 Sextoys, die man bis Weihnachten jeden Tag auspacken darf. Ursprünglich haben wir damit versucht uns die Wartezeit bis Weihnachten zu versüßen. Aber mittlerweile gehört das einfach zu unserer Kultur.
Schon im 19. Jahrhundert gab es die ersten Vorläufer, nur ging es da noch nicht wirklich um Geschenke. Es wurden Bibelstellen vorgelesen und gemeinsam gesungen. Etwas später versuchten Eltern ihren Kindern die Zeit mit 24 Bildchen begreifbar zu machen. Jeden Tag wurde ein neues buntes Bild aufgehängt. Andere Familien hängten jeden Tag einen neuen Stern oder ein kleines Fähnchen an den Adventsbaum. 1908 wurde dann der erste Adventskalender von Lithograf Gerhard Lang auf den Markt gebracht. Für die Kinder gab es 24 bunte Bilder, die ausgeschnitten und auf einen weiteren Bogen geklebt werden konnten. Kalender mit Süßigkeiten setzten sich erst in den fünfziger Jahren durch, mal ganz abgesehen von Sextoys, Schnäpsen und Beauty-Produkten.
Auch die Kerzen gehören schon lange zum Advent. In Skandinavien teilte man, auch im 19. Jahrhundert, eine Kerze in 24 Abschnitte ein und brannte jeden Tag ein Stückchen ab. Auch in Deutschland wurden Kerzen schon früh benutzt. In einer Hamburger Einrichtung für benachteiligte Kinder, zündete man jeden Tag eine kleine rote Kerze an und jeden Sonntag eine große Weiße. Nach und nach wurden sie auf einen Holzring gesteckt und irgendwann mit Tannenzweigen verziert.
Und was genau hat es jetzt mit dem Wort Advent auf sich? Advent kommt von dem lateinischen Wort „adventus“ und bedeutet Ankunft. Man wartet auf die Ankunft von Weihnachten. Und auch wenn der Advent ursprünglich für Kinder erfunden wurde, haben wir doch alle Spaß an dem Brauch. Und man kann bestimmt gespannt sein, was sich die Industrie noch so alles einfallen lässt, um uns die Wartezeit auf Weihnachten zu verkürzen.