Auch im Sommersemester 2017 ist das HdM-Theater auf externe Aufführungsmöglichkeiten angewiesen.

Es ist Montagabend. Eine ungewohnte Stille hat sich über die Hochschule der Medien gelegt. Das sonst so belebte Foyer ist düster und verlassen. Lediglich das kalte Licht eines Kaffeeautomaten wird von den Bodenfliesen zurückgeworfen. Plötzlich hallt ein Schrei durch das Gebäude. Immer leiser wird das Geräusch, verschluckt von der endlosen Dunkelheit der Flure. Aus einem Raum in der Nähe ertönen dumpfe Schritte. Fahles Licht dringt aus dem Spalt unter einer Tür. „Hängt ihn auf!“, tönt eine wütende Stimme durch die Tür. Im Lichtschein am Boden bewegt sich ein Schatten. Ein schriller Schrei, Würgen, Röcheln. „Gut!“, zerschneidet eine Stimme die Stille. „Da machen wir dann nächste Woche weiter“. Von einem Moment auf den anderen ist aufgeregtes Geplapper und Gelächter zu hören. Tische und Stühle werden geräuschvoll wieder an ihren Platz gerückt, schwungvoll öffnet sich die Tür. Die Probe des HdM-Theaters ist vorbei.

Bereits am 23. März wird „Robin Hood“, das aktuelle Stück der Theatergruppe, seine Premiere feiern. Diese findet allerdings nicht – wie man das von einem HdM-Theaterstück erwarten würde – im Hard Cut an der Hochschule der Medien statt, sondern im „K“ in Kornwestheim. Der Grund dafür: Die HdM hat ein Raumproblem. Daher kann sie – nach eigenen Aussagen – den Hard Cut nur in ausgewählten Zeiträumen dem Theater zur Verfügung stellen; kurz gesagt: in den Semesterferien. Diese Beschränkung, zusammen mit den durchaus stattlichen Kosten für Reining, Security und Technik, die der Verfassten Studierendenschaft als Träger des Theaters bei Veranstaltungen in der HdM berechnet werden, haben das HdM-Theater vor eine harte Entscheidung gestellt:

In den Semesterferien vor den leeren Zuschauerrängen des Hard Cuts spielen, oder den organisatorischen und logistischen Mehraufwand sowie die Kosten einer externen Aufführungsmöglichkeit tragen?

Der Theatertruppe, welche ja bekanntlich vom Applaus ihrer Zuschauer lebt, blieb letztendlich keine Wahl. Und das nicht zum ersten Mal. Bereits in vergangenen Semestern gestaltete sich die Absprache mit der HdM und ihren Mitarbeiten schwierig: Aufführungstermine wurden aufgrund von Missverständnissen kurzfristig abgesagt. Gespräche, mit dem Ziel, eine langfristige Einigung zu erwirken, brachten kein zufriedenstellendes Ergebnis. So wird das HdM-Theater wohl auch in zukünftigen Semestern auf externe Aufführungsmöglichkeiten zurückgreifen müssen.

Sofern diese überhaupt bestehen. Die wenigen Räume, die sich in Stuttgart und Umgebung für studentische Theaterproduktionen eignen, sind entweder kaum verfügbar oder unerschwinglich. Es scheint, als gäbe es keinen Raum für studentische Theaterproduktionen. Zumindest nicht an der Hochschule der Medien.

Geplante Aufführungstermine „Robin Hood“:

22., 23. & 24. März | Beginn jeweils 20 Uhr | Im „K“ in Kornwestheim

Tickets im Vorverkauf 3€ und an der Abendkasse 5€ | Erhältlich vermutl. ab 13.März in der HdM & an der Abendkasse