von Ann-Kathrin Haag und Nhi Ngoc Nguyen

Heiligabend – ein Abend, an dem viele von uns die Familie sehen, unter dem geschmückten Weihnachtsbaum Geschenke auspacken und Weihnachtsplätzchen naschen. Auch an den Weihnachtsfeiertagen ist die Zeit der Familie gewidmet. Viele reisen von Ort zu Ort, um alle sehen zu können und das Fest der Liebe gemeinsam zu verbringen. In Deutschland und auch in anderen Ländern gibt es viele Traditionen, die Jahr für Jahr nicht fehlen dürfen. Viele essen beispielsweise jedes Weihnachten das gleiche Essen und freuen sich immer wieder darauf. Andere Familien schmücken jedes Jahr zusammen den Tannenbaum und verbringen so den Morgen am Heiligabend. Manche gehen auch am Nachmittag oder gegen Abend in die Kirche, weil es für sie dazugehört.

Nicht nur in Deutschland gehören Rituale und Traditionen zu einem schönen Weihnachtsfest, sondern auch in anderen Ländern bestehen welche, die sich sehr voneinander unterscheiden. Kennt ihr Traditionen in anderen Kulturen oder feiert ihr selbst Weihnachten etwas anders? Vielleicht kommt euch der eine oder andere europäische Weihnachtsbrauch ja sogar bekannt vor!

Spanien:

In Spanien steht die Krippe im Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Ob nun in der Kirche oder im Wohnzimmer, sie schmückt viele Räume und Gebäude festlich. Nach dem Festessen an Heiligabend trifft sich die ältere Generation zur „Hahnenmesse“ in der Kirche. Die Jüngeren feiern und ziehen um die Häuser. Geschenke gibt es in Spanien erst am 6. Januar, wenn diese von den Heiligen Drei Könige den Kindern gebracht werden. Eines der wichtigsten Ereignisse in Spanien und in der Weihnachtszeit ist die Ziehung der Weihnachtslotterie, die bereits am 22. Dezember stattfindet. Hier hoffen Millionen von Menschen auf den großen Hauptgewinn, in Spanien auch „El Gordo“, was übersetzt der Dicke bedeutet.

Frankreich:

Die Franzosen lassen es sich an den Weihnachtsfeiertagen gut gehen und feiern mit Truthahn, Maronen, Austern, Pasteten und Champagner. Der „Pere Noel“ legt in der Nacht zum 25. Dezember die Geschenke unter den Weihnachtsbaum.

Dänemark:

In Dänemark beginnt das Weihnachtsfest schon am 23. Dezember mit dem sogenannten „kleinen Heiligabend“. An diesem wird der Weihnachtsbaum aufgestellt und „Glögg“ getrunken, welchen wir in Deutschland Glühwein nennen. Das Festessen wird an Heiligabend serviert. Die meisten essen Ente, Gans oder Schweinebraten und als Nachtisch darf die Weihnachtsgrütze mit einer versteckten Mandel nicht fehlen.

Niederlande:

Sinterklaas und sein Helfer Zwarte Piet kommen schon am 5. Dezember zu den Kindern in denn Niederlanden. An diesem Tag bekommen sie Geschenke und viele Süßigkeiten. Am 24. Dezember wird die Geburt Christi und somit auch die Weihnachtszeit dann mit einem festlichen Essen und dem Gang zur Kirche vollendet.

Italien:

In Italien dauert die Weihnachtszeit vom 8. Dezember (Mariä Empfängnis) bis zum 6. Januar. Am 24. Dezember besuchen die meisten Italiener einen Gottesdient und essen gemeinsam den Weihnachtskuchen: Panettone. In Italien wird erst am 25. Dezember Fleisch gegessen. An diesem Tag sendet der Papst aus Rom seinen Segen: „Urbi et orbi“ (Segen vor dem Volk) in die Welt. Wer an den Weihnachtsfeiertagen keine Geschenke bekommen hat, muss sich bis zum 6. Januar gedulden, denn dann bringt die gute Hexe Befana die Geschenke.

Großbritannien:

Bei den Briten wird das Festessen am 25. Dezember serviert. Am Tag zuvor wird hierfür alles zubereitet. Der Truthahn wird gefüllt und der Plumpudding fertiggestellt, in dem eine Münze oder kleine Geschenke für die Kinder versteckt werden. Abends werden dann Socken an den Kamin befestigt, damit diese von „Father Christmas“ befüllt werden können.

Polen:

Auch Polen hat eine Tradition, die eine schöne Bedeutung hat. An Heiligabend werden als Auftakt die Weihnachts-Evangelien verlesen und jeder teilt seine Oblate mit den anderen. Beim Festmahl gibt es traditionell kein Fleisch, sondern Fischgerichte. Auch wenn am Tisch ein Platz leer bleibt, hat sich niemand verzählt. Hier wird an eine verstorbene Person der Familie erinnert und ein möglicher Überraschungsgast hätte noch einen Platz am gedeckten Tisch.

Griechenland:

In Griechenland ziehen singende Kinder an Heiligabend von Haus zu Haus und verkünden so die Geburt Jesu. Am Tag darauf kommen die Familien zusammen und beenden die Fastenzeit im Advent mit einem großen Festessen. Abends werden Feuer angezündet, um freche Kobolde zu vertreiben. Die Kinder bekommen ihre Geschenke erst am Abend des 31.Dezembers.

Ganz egal, wie ihr euren Heiligabend heute verbringt oder die Weihnachtsfeiertage feiert.

Wir wünschen euch frohe Weihnachten und ein besinnliches Fest!

Traditionen und Informationen aus: https://www.ndr.de/ratgeber/weihnachten/Weihnachten-So-feiert-Europa,weihnachtsbrauch100.html