Während die meisten Bands, die ich euch bisher vorgestellt habe, eher auf größeren Bühnen spielen, sind Beastö Blancö dahingehend eine Ausnahme. Trotzdem sind sie gerade Alice Cooper nicht unähnlich, was die Bühnenpräsenz, die Outfits und das Makeup betreffen. Was vermutlich daran liegt, dass die Leadsängerin Calico Cooper die Tochter von Alice Cooper ist und schon als Kind sehr viel von den Shows ihres Vaters gesehen hat. Und auch der Leadsänger Chuck Garric spielt seit gut 10 Jahren Bass für Alice Cooper. Trotzdem sind die Fünf kein billiger Abklatsch oder eine Kopie, denn sie nehmen den Schockfaktor und gehen in eine andere Richtung. Statt geschminkten Augen gibt es gruselige Kontaktlinsen und Fransen, statt Fake-Blut einen Baseballschläger mit Nägeln und statt Frack und Zylinder Netzstrumpfhosen und Overkneeboots.

Gegründet wurde die Band 2012 von Chuck Garric und Chris Latham, seitdem haben sie zwei Studioalben und ein Live-Album veröffentlicht. Der Name des ersten Albums „Live fast, die loud“ ist auch das Motto der Hardrocker. Dabei geben sie immer Vollgas, sei es auf der KISS-Cruise oder bei ihrer „Dead of Winter“-Tour im Dezember 2017, wo ich sie zweimal erleben durfte, einmal in Mannheim und einmal in Wetzikon bei Zürich. Damals natürlich stilecht im etwas anderen Weihnachtsmann-Kostüm.

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Meiner Meinung nach, das Beste an kleineren Bands ist, dass man absolut keine Probleme hat, nach der Show noch mit ihnen reden zu können, Fotos zu machen, oder im Fall von Calico: Mit ihr noch ein  Glas Wein zu trinken. Die einzige Frau der Band hat ihre Jungs im Griff: „Chris, holst du mir noch einen Wein?“. Tja, da überkommt mich schon mal der Neid.

Und was mir die 37-Jährige noch verrät: Immer, wenn sie Arm-in-Arm-Fotos mit Fans macht, hält sie deren Hand hinter dem Rücken fest. Bei den knappen Nieten-Bodys kamen schon die ein oder anderen Annäherungsversuche – nicht nur von Männern, auch von Frauen. „Vor allem amerikanische Frauen, die sind verrückt.“ Sollte ich mich da geehrt fühlen, dass sie mich auf dem Foto mit ihr umarmt, ohne meine Hand festzuhalten?

Die Band ist aber nicht das einzige Projekt der Mitglieder: Chuck Garric ist den Großteil des Jahres mit Alice Cooper auf Tour, Calico Cooper schauspielert in LA und auch Jan LeGrow, Chris Latham und Tim Husung spielen zusätzlich in anderen Bands. Tim Husung mittlerweile so oft, dass es Gerüchte gibt, ob er Beastö Blancö verlassen hat. Bisher gab es keine offizielle Bestätigung, aber auf dem neuen Bandfoto ist er nicht mehr zu sehen. Zu dem mutmaßlichen neuen Drummer Sean Sellers gibt es noch keine weiteren Infos. Ob Tim sich in Zukunft auf John Diva konzentriert oder wieder mit Beastö Blancö spielt, wird die Zeit zeigen.  

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v.l.: Jan LeGrow, Chris „Brother“ Latham, Chuck Garric, Calico Cooper, Sean Sellers, Foto: Victor Chalfant, permission granted

Die Mischung aus Garage Rock, Rock’n’Roll und Melodic Metal war auch 2018 in Deutschland zu hören, auf dem Matalopez Festival in Leipzig. Momentan wird aufgrund einiger Instagram Posts gemunkelt, ein neues Album sei zu erwarten – wir sind gespannt.
Falls ihr aber neugierig geworden seid oder euch unter der Musik noch nicht wirklich etwas vorstellen könnt, hier das Video zu Grind:https://www.youtube.com/watch?v=HirAZpji-S4

Die nächste – und auch letzte – Band, die ich euch vorstelle, hat auch eine femme fatale im Vordergrund: Freut euch auf Lzzy Hale und ihre Band Halestorm.

Franziska Anson