Am Montag wird Andreas Schaible an der HdM sein Buch „Clown Under“ präsentieren. Wir haben ihm vorab schonmal ein paar Fragen gestellt!
Wie fühlt es sich an, in einem Verlag wie Bastei Lübbe sein erstes Buch zu veröffentlichen?
Es ist noch immer nicht wirklich real!
Seit die Buchidee vor dreieinhalb Jahren entstanden ist, hatte ich das Hirngespinst im Kopf, bei einem Publikumsverlag zu veröffentlichen. Als dann tatsächlich die Mail mit der Zusage kam, konnte ich es kaum glauben und bin dann anschließend im Haus umhergehüpft und habe sogar einen Purzelbaum geschlagen. Wenn ich jetzt das Buch in einer Buchhandlung entdecke, würde ich am liebsten wieder einen Freudensprung machen.
An welchem Ort hast du am liebsten an deinem Buch gearbeitet?
Die mit großem Abstand meiste Zeit habe ich an meinem damaligen Schreibtisch in Stuttgart-Sillenbuch verbracht. Allerdings war es immer mal wieder nötig, durch einen neuen Ort frischen Wind in die Routine zu bekommen. Die besten Einfälle hatte ich, als ich für einige Wochen in einem abgelegenen Haus in Bonn-Mehlem direkt am Rhein geschrieben habe.
Du warst ein halbes Jahr mit einem Zirkus durch Australien unterwegs – wie fühlt es sich danach an, an einem Ort zu wohnen und zu studieren?
Es ist schön, eine feste Basis zu haben. Ich mag es sehr, eine feste Heimat zu haben, in der sich die Freundschaften über Jahre hinweg entwickelt haben. Ein Ort, an den ich immer wieder zurückkehren kann, um von dort zu neuen Reisen aufzubrechen. Daher war die Zeit im Wanderzirkus eine interessante Erfahrung, aber auf Dauer würde mir genau diese Basis fehlen.
Was vermisst du am meisten an deiner Zeit in Australien?
Die Unbeschwertheit direkt nach dem Abi! Da läuft man nach der Abi-Gala raus und denkt, dass einem jetzt die Welt gehört.
Dann kommt man nach Australien und genau dieses Gefühl bestätigt sich: Lachen, Leben, Reisen – traumhaft.
Doch zum Studium holt einen die Realität dann wieder ein, daher denke ich immer wieder gerne an die Zeit Down Under zurück.
Hat dich jetzt die allgemeine Wanderlust gepackt?
Auf jeden Fall! In den letzten drei Jahren bin ich den Jakobsweg gelaufen, war mit Zelt und Isomatte auf Interrail in Skandinavien und diesen Sommer bin ich für zwei Monate in Indien gewesen. In meinem Kopf sind schon jetzt die nächsten Reisen geplant.
Gibt es etwas, dass du wirklich auf jeder Reise in deiner Tasche hast?
Einen Stift und Zettel, um meine Gedanken direkt aufzuschreiben. Das ist für mich total wichtig, da ich Ideen immer sofort zu Papier bringen muss. Und ansonsten … naja, meine Mehrfachsteckdose ist auch immer mit dabei und hat schon einen Stammplatz in meinem Rucksack.
Als Clown Augusto standest du in der Zirkusmanege. Was ist das beste Gefühl am Clown sein?
Es ist ein unglaublich schöner Job, denn die Leute sind grundsätzlich schon positiv gestimmt und haben ein Lächeln auf dem Gesicht, wenn du die Manege betrittst. Zu Beginn meines Auftritts bin ich mit meinem Steckenpferd ins Zelt geritten, habe ein Rad geschlagen und mit ausgestreckten Armen gerufen: „TADAAAAAA“. Obwohl unser Auftritt noch gar nicht richtig begonnen hatte, haben die Leute schon gejohlt und geklatscht. Das macht richtig Laune!
An welchem Ort kannst du am besten abschalten?
Ich liebe es, in der Bahn zu sitzen und die Landschaft an mir vorbeiziehen zu lassen oder ein gutes Buch zu lesen. Da vergesse ich alles um mich herum und merke manchmal sogar nicht einmal, wenn der Zug Verspätung hat. Wobei … als ein Zug in Indien mit 12 Stunden Verspätung in den Bahnhof in Kalkutta getuckert ist, hatte ich dann auch mal genug vom Abschalten.
Wie war dein erster Tag in Australien?
Schrecklich. Ich hatte schlimmen Jetlag und mein Englisch war eine Katastrophe, sodass ich am liebsten unter der Bettdecke geblieben wäre. Zum Glück war mein Kumpel Michael dabei, der mir in der Zeit wirklich eine wichtige Stütze war. Sonst wäre ich vermutlich gleich wieder heimgereist.
Wenn jemand Angst hat, für längere Zeit ins Ausland zu gehen, was würdest du ihm raten?
Einfach machen! Ich hatte auch Angst davor und habe auch im Buch beschrieben, wie mir meine Ängste und ein Schicksalsschlag vor der Reise zu schaffen gemacht haben. Im letzten Kapitel ziehe ich dann den Schluss, warum es genau der richtige Schritt war, die Reise dennoch zu starten. Daher glaube ich, manchmal muss man sich einfach mit seiner Angst konfrontieren. Oder wie mir der Zauberer im Zirkus gesagt hat:
„Manchmal muss man sich selbst einem gewissen Druck aussetzen, um zu sehen, wie gut man wirklich ist.“
Wollt ihr mehr über Andreas‘ Abenteuer erfahren? Dann holt euch heute in der Mittagspause im VS-Büro noch ein Ticket!