Ein echter Geheimtipp

Königstraße, Schlossplatz oder Rotebühlplatz – diese und noch ein paar weitere bekannte Ecken kennt jeder. Doch gerade abseits dieser meist sehr gut besuchten Spots zeigt Stuttgart seine schönere und charmantere Seite. Mein absolutes Lieblingsviertel in Stuttgart ist das Heusteigviertel zwischen Stuttgart-Mitte und dem Süden.

Eine schmale Straße, die von Reihenhäusern im Jugendstil umgeben ist. Links und rechts parken viele Autos.
Jugendstilfassaden im Heusteigviertel.

Ich war ehrlich gesagt nie ein Fan von Stuttgarts Innenstadt. Die Königstraße bietet wenig individuelle, süße Läden und Cafés und ist meistens ziemlich überlaufen. Mitten in der Stadt in all dem Trubel habe ich mich noch nie wirklich wohlgefühlt. Es fehlt in meinen Augen einfach der Charme. Ich habe absolut nichts gegen Schlossplatz, Schlossgarten oder Königsbau – im Gegenteil, das sind alles schöne Ecken. Doch ich war auf der Suche nach einem Viertel, Stadtteil oder Platz, etwas mehr abseits, mit kleinen Läden, Cafés und einer schönen Architektur.

Durch Zufall bin ich dann vor ein paar Jahren im Heusteigviertel gelandet und habe mich sofort in dieses Viertel verliebt. Eigentlich sollte ich in einem benachbarten Stadtteil für meinen damaligen Job etwas besichtigen, habe mich verfahren und bin dann im Heusteigviertel gelandet. Noch nie hier gewesen, war ich sofort fasziniert von der schönen Architektur, die sich durch das gesamte Viertel zieht. Ich hätte stundenlang durch die Straßen laufen können und habe mir fest vorgenommen, diesen Stadtteil öfters zu besuchen. Gesagt, getan.

Gar nicht weit von der Innenstadt entfernt fühlt man sich hier wie in einer ganz anderen Stadt. Viele Cafés und Restaurants sowie tolle Altbauten prägen diesen Stadtteil, welcher sehr oft als das „schönste innerstädtische Quartier mit einer sehenswerten Gründerzeit- und Jugendstilarchitektur“ bezeichnet wird.

Eine Straßenkreuzung inmitten von weiteren Häusern im Jugendstil.

Am besten erreicht man das Heusteigviertel von den U-Bahn-Stationen Marienplatz, Olgaeck, Bopser und Österreichischer Platz aus.

Mein persönlicher Tipp: ohne genauen Plan einfach auf und ab durch die Straßen laufen und mit wachsamen Augen schöne Häuser, Restaurants, Cafés und Läden entdecken. Oder sich zwischendurch an eine Ecke setzen und einfach nur das Treiben der Leute beobachten. Auch wenn das Heusteigviertel schon lange kein Stuttgarter Geheimtipp mehr ist, geht es hier dennoch deutlich ruhiger als in der Innenstadt zu, obwohl man nur einen Katzensprung davon entfernt ist.

Außenverkauf eines kleinen Geschäfts. Man sieht buntes Geschenkpapier, Servietten und andere schöne Dinge.
Außenverkauf eines Gassengeschäfts.

Ich habe noch eine lange Liste an Cafés, Restaurants und Läden im Heusteigviertel abzuklappern, da es hier einfach so viele schöne Ecken zu erkunden gibt. Ein paar Favoriten rund um das Thema Essen & Trinken sind aber definitiv „Zimt & Zucker“ „List“, „Alaturka“ und „Il Pomodoro“, welche auch alle preislich voll im Rahmen des Studentengeldbeutels liegen.

Café mit dem Namen "Zimt und Zucker" mit hohen Fensterbögen. Davor steht eine kleine Metallbank und ein dazu passendes Geländer umgibt den Lüftungsschacht.
Café „Zimt & Zucker“

Man sieht das Café "Zimt und Zucker" von innen. Die Möbel sind aus verschiedenen Farben, Formen und Materialien zusammengestellt und wirkt dadurch gemütlich.
„Zimt & Zucker“ von innen.

Man sieht die Tür des Café "List" mit verziertem Rahmen. Darüber hängt ein Schild mit der Aufschrift "Genieße den Süden".
Café und Vinothek „List“.

Das "List" von innen mit moderner Möblierung.
„List“ von innen.

Schild am Eingang des Restaurants "Alaturka". Auf dem Fenster darunter wird mit ofenfrischem Fladenbrot geworben.
Restaurant „Alaturka“.

Ein Highlight ist zudem das jährlich stattfindende Heusteigviertel Straßenfest, das dieses Jahr zum 38. Mal vom 30. Juni bis 02. Juli gefeiert wird. Hier wird rund um die Mozartstraße für Jung und Alt so allerhand geboten: Live-Programm, Kinderaktionen, Glücksrad, Verkaufsstände, Flohmarkt und vieles mehr.
Link mit weiteren Infos auf der Webseite des Straßenfestes: http://strassenfest.heusteigviertel.info/

Wem dieses Viertel bisher also noch unbekannt war oder schon länger nicht mehr dort war: Nutzt das schöne Wetter jetzt im Sommer und schlendert einfach ein bisschen durch die Straßen des Heusteigviertels. Es lohnt sich und fühlt sich ein kleines bisschen wie ein Ausflug in eine andere Stadt an, wenn man sich sonst immer eher in der Innenstadt aufhält.

Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen mit meiner Begeisterung für dieses Viertel anstecken und euch einen meiner Lieblings – #vielerorts schmackhaft machen.

Larissa Heyden